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Highlights und Take-Home-Messages der Brunnen-Tagung 2023

Junge Menschen wachsen in einer Welt auf, die geprägt ist von Smartphones, sozialen Medien und permanenter Vernetzung. Reale und virtuelle Lebensräume vermischen sich immer mehr. Diese veränderten Lebenswelten prägen die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche ihr Leben gestalten und erleben. Heimleitungen entwickeln Kommunikationskonzepte und wenden in der Zusammenarbeit mit Eltern vermehrt neue Kommunikationsmittel und Tools an. Diese auf verschiedenen Ebenen stattfindenden Entwicklungen veranlassten Integras dazu, sich an der dreitägigen Brunnen-Tagung dem Thema «Always on – Herausforderungen durch digitale Lebenswelten» zu widmen.


Im Zentrum der Tagung stand die immer wieder herausfordernde Gratwanderung zwischen Schutz und Selbstbestimmung. André Wessel (Medienpädagoge, TH Köln) erklärte, dass die digitale Kommunikation ein fester Bestandteil des Alltags junger Menschen darstelle und ein geladener Akku sowie ein zur Verfügung stehendes WLAN sich zu Grundbedürfnissen von Jugendlichen entwickelt hätten. Dr. Marion Pomey (ZHAW Soziale Arbeit) begegnete in ihrem Referat den Lebenswelten der Jugendlichen. Eine ihrer Messages: Digitale Medien ermöglichen jungen Menschen die Überwindung räumlicher Trennungen. So können sie beispielsweise den Kontakt zu Freund*innen und Familie, die sie nicht täglich sehen, aufrechterhalten. Eindrücklich schilderte Marion Pomey anhand von Fallbeispielen, dass digitale Medien Autonomie ermöglichen. Dies, weil sie Partizipation erleichtern und neue Chancen zur Bewältigung des Alltags gestatten.


In einem Workshop wurden die Gefahren digitaler Medien wie sexuelle Belästigung und Grooming diskutiert. Es wurde deutlich, dass eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachpersonen und Jugendlichen von grosser Bedeutung ist. Durch restriktive Verbote verhindern Fachpersonen, dass sich junge Menschen bei Grenzerfahrungen an sie wenden. Raphael Freuler (Geschäftsleiter Jugendarbeit.digital) betonte die Wichtigkeit der Stärkung der Medienkompetenz von Jugendlichen, um sie auch in diesem Bereich auf ein selbstständiges Leben vorbereiten zu können.

Kinder und Jugendliche brauchen auf ihrer Reise durch die digitalen Lebenswelten erwachsene Begleitpersonen an ihrer Seite – eine immer wieder betonte, wichtige Erkenntnis. Dies bedingt eine stetige Weiterbildung seitens der Fachpersonen in einer sich rasant entwickelnden digitalen Welt. Digitale Partizipation erfordert Ressourcen, Zugänge und Fähigkeiten, wie Prof. Oliver Steiner (Dozent, Institut Kinder- und Jugendhilfe, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW), abschliessend resümierte. 

zu den Referaten

Markieren Sie sich die drei Tage vom 12. bis 14. November 2024 bereits jetzt rot in Ihrer Agenda – wir freuen uns schon heute auf die Brunnen-Tagung 2024!

 

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