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Tagung Sonderpädagogik 2011

Pädagogik Finanzen Politik - Auslegeordnung Sonderschulung drei Jahre nach NFA

Als Jahrhundertwerk wurde die NFA bei ihrer Einführung bezeichnet. Alles sollte dank des Grundsatzes «Wer zahlt, befiehlt» einfacher werden. So auch die Sonderschulfinanzierung. Es bestand die Hoffnung, dass die NFA das komplizierte und ausdifferenzierte Regelwerk der IV ablösen werde und die Integration behinderter Kinder erleichtere.

Die NFA ist nun seit drei Jahren in Kraft. Damit ist auch der Zeitpunkt gekommen, innezuhalten und eine Standortbestimmung vorzunehmen. Uns interessiert die Situation der Sonderschulung. Pädagogik, Finanzen und Politik sollen im Zentrum stehen. Das hat uns zu folgenden Fragen geführt:

  • Weshalb steigt die Anzahl der Sonderschulplätze, wenn doch Integration angesagt ist?
  • Wie wird die Regelschule für ihre Aufgabe der Integrativen Schulung ausgestattet?
  • Wurden Abläufe und Administration vereinfacht?
  • Sind die Entscheide näher beim Kind, bei seinem Bedarf?
  • Richtet sich das Angebot im Kanton nach den Finanzen oder nach dem Bedarf?
  • Die Kosten von Sonder- und Regelschule fallen nun in der Regel bei der gleichen Verwaltungseinheit an. Was bedeutet das für die Sonderschulung?

Der neue Rahmen der Sonderschulung, das sonderpädagogische Konkordat, ist seit dem 1. Januar 2011 in Kraft. Elf Kantone beteiligen sich daran. Viele Kantone haben bereits ein sonderpädagogisches Konzept erarbeitet, in dem die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des sonderpädagogischen Auftrags festgehalten sind. Mit dem Konkordat erhalten das Abklärungsverfahren ebenso wie die gemeinsame Terminologie und die Qualitätsvorgaben eine höhere Verbindlichkeit.

Das Ziel der Tagung ist, eine Auslegeordnung aus der Sichtweise von Forschung und Lehre, Politik, Administration, Eltern und Institutionen zu machen. Dabei ist das Zusammenspiel der drei Bereiche Pädagogik, Finanzen und Politik entscheidend für die Qualität der Regelung der Sonderschulung in den einzelnen Kantonen.

Referate

Von der Separation zu noch mehr Separation? Reflexionen zur Sonderschulung
Prof. Dr. Elisabeth Moser, Lehrstuhl Sonderpädagogik Bildung und Integration, Universität Zürich

Hält die NFA, was sie uns versprach? Sonderpädagogische Konzepte, Prozess derUmsetzung und Vorgaben der Kantone
Elisabeth Baume-Schneider, Regierungsrätin Kanton Jura

Die Sonderschulung im Haus der Volksschule – der Kanton als Hausverwalter
René Broder, Fachstelle für Sonderschulung, Jugend- und Behindertenhilfe Kanton Basel-Landschaft

Vom Ende der Übergangzeit zur Umsetzung der Konzepte
Fouzia Rossier, Amt für Sonderpädagogik Kanton Freiburg

Gesicherte Besitzstände, vertane Chancen? Einschätzungen aus Sicht der Elternorganisation insieme
Heidi Lauper, insieme Schweiz, Bern

Marktplatz Sonderschulung - Im Spannungsfeld zwischen Nachfrage undSteuerung
Markus Keller, Stiftung Sprachheilschulen im Kanton Zürich